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Geht es dir auch manchmal so? Du verspürst plötzlich den Impuls, dich mit einer bestimmten Farbe zu umgeben. Du kleidest dich in dieser Farbe, dekorierst dein Heim mit den entsprechenden Tönen und wählst vielleicht sogar deine Nahrung nach diesem Anreiz. Überall möchtest du dieser Farbe begegnen. Sie soll dein steter Begleiter sein!
So geht es mir gerade jetzt wieder einmal und mit dieser wiederkehrenden Erfahrung regt sich auch mein Interesse an der Farbsymbolik und der Zuordnung von Farben zu den Planeten von Neuem.
INHALT
- Ein treuer Freund
- Da bist du ja wieder!
- Noch ein Bote
- Synchronizität und Resonanzprinzip
- Farben und die Siebenzahl
- Die klassischen Sieben
- Sieben Hauptchakren
- Farbenlehre und der Tierkreis
- Durch sieben Sphären hindurch
- Schwarz, Weiß, Rot und Gelb
- Noch mehr Farbenspielerei
- Endlich eine Liste
- Planeten, Gottheiten, Geburtshoroskop
- Eigene Erfahrungen
- Was wirklich wichtig ist
1. Ein treuer Freund
Ein vertrauter und sehr geschätzter Begleiter auf meinem Lebensweg ist die Farbe Schwarz. Schwarz beruhigt, erdet und schirmt ab. Es kann „unsichtbar“ machen und eignet sich so hervorragend, um sich der überzogenen Grellheit der umgebenden Welt zu entziehen.
Schwarz ist ein Retter für diejenigen, die eine hohe Sensibilität für äußere Einflüsse haben. Es konzentriert und verhüllt die eigene Energie, während es gleichzeitig von außen kommende störende Einflüsse filtern, abschwächen, ja sogar blocken kann.
Wie bei allen Farben ist auch die Symbolik der Farbe Schwarz von kulturellen Interpretationen geprägt. So wird Schwarz im europäischen Kulturkreis oft vorrangig mit negativen Empfindungen und negativ empfundenen Ereignissen assoziiert, wie z. Bsp. der Trauer, dem Missmut und dem Tod (der ja eigentlich die Schwelle zu neuem Leben ist!).

Grundsätzlich kann jeder Farbe sowie positiv als auch negativ empfundene Symbolik zugeordnet werden. Sehr viel hängt auch, neben dem Kulturkreis in dem man aufgewachsen ist, von der individuellen Natur, der Lebensphase und des momentanen Gemütszustandes des Einzelnen ab, wie Farben empfunden werden.
Letztlich mehrt und mäßigt jede Farbe gleichzeitig, d. h. bestimmte Empfindungen werden verringert, andere verstärkt. Somit können Farben helfen, Zustände auszugleichen. Sie haben jedoch auch die Fähigkeit, Exzesse zu bestärken. Schwarz kann beispielsweise Bodenständigkeit und Bedachtheit fördern, jedoch auch zu Starre und Schwermut führen. Manch eine Eigenschaft kann wiederum sowohl positiv als auch negativ empfunden werden. Ist die mit der Farbe Schwarz assoziierte Distanziertheit wünschenswert oder nicht?
Während ein, zwei Farben uns treu durch unser ganzes Leben begleiten mögen, können sich zu bestimmten Phasen unseres irdischen Daseins andere Farben als Boten und Helfer für kurze Zeit zu uns gesellen. Diese Erfahrung habe ich immer wieder gemacht. So auch gerade in den vergangenen Wochen wieder einmal. Während Schwarz die Rolle des Allrounders für mich hat, haben sich insbesondere zwei Farben als wiederkehrende Gäste zu erkennen gegeben.
2. Da bist du ja wieder!
Warum Schwarz so eine grundlegende Stellung in meinem Leben einnimmt, und welche Funktion diese Farbe für mich persönlich hat, habe ich durch die Astrologie und andere Methoden erkannt. Genauso habe ich auch gelernt, zu verstehen, welche Botschaften andere Farben für mich haben.
Hier möchte ich noch einmal betonen, dass, auch wenn Farben im Allgemeinen bestimmte Eigenschaften zugeordnet werden, die Bedeutung einzelner Farben für dich persönlich von diesen abweichen kann. Das ist genauso wie mit der Zahlensymbolik. Es gibt Systeme mit den verschiedensten Zuordnungen, die sich oft sehr voneinander unterscheiden. Siehe meine Artikel zur Numerologie (in Englisch) 1, 2, 3, 4. Darauf komme ich später noch, wenn es um die Farbzuordnung der Planeten gehen soll. Jetzt aber zu einer ganz speziellen Farbe, die sich immer wieder mal in meinem Leben blicken lässt.
Auch wenn ich mich hin und wieder zu anderen Farben hingezogen fühle, so habe ich bisher zwei Farben identifizieren können, die, wenn sie sich bemerkbar machen, äußerst „laut“ sind. Eine dieser Farben ist Violett. Mit „laut“ meine ich ein starkes Bedürfnis nach dieser Farbe und nicht nur etwa eine kleine Vorliebe. Es ist wie ein schallender „Ruf“ den man nicht überhören kann.

Interessanterweise erlebe ich diese Violett-Phase gerade jetzt, gleichzeitig mit dem Empfinden Raum zum Innehalten und Reflektieren zu schaffen. Ich merke, es ist an der Zeit, meine Ressourcen zu priorisieren.
Wie viel Zeit und Energie kann ich für die Dinge, die ich bisher getan habe, in Zukunft aufbringen? Wo und in welchem Maße bin ich aktiv? Was ist sinnvoll? Ich denke da besonders an meine zeitaufwendigen Posts und monatlichen Vorschauen zum Venus-Zyklus auf Instagram. Wie oft und vor allem in welchen Sprachen ich meinen Venus Star Course in Zukunft anbiete, ist ebenfalls ein Thema.
Die Waage von Geben und Nehmen ist im Ungleichgewicht. Ich sehne mich nach Rückzug und mehr Zeit mit dem Göttlichen. So habe ich mich erst einmal entschlossen, eine Soziale-Medien-Pause einzulegen. Bemerkenswert ist, dass diese Phase sehr plötzlich und mit einem starken Gefühl von Schwere eintrat, nämlich am Tag nach dem mein Jahresherrscher Saturn vom Wassermann in die Fische (mein 6. Haus) überging.
3. Noch ein Bote
Die zweite Farbe, die mich immer wieder mal mit einem lauten „Hallo, hier bin ich wieder!“ begrüßt, ist Orange. Meist passiert das für ein paar Wochen im Herbst, was wohl sehr verständlich ist. Das ist aber nicht immer so.
Meine erste „Orange-Episode“ hatte ich in meinen Teenagerjahren. Ich muss dreizehn oder vierzehn gewesen sein. Für eine kurze Zeit kleidete ich mich vom Scheitel bis zur Sohle in Orange. Zum Glück gab es damals noch keine Smartphones und soziale Medien, LOL. Der Göttin sei Dank, ist mir so etwas seither nie wieder passiert! Orange ist eigentlich keine Farbe, die mich sonderlich anspricht, aber damals hat sie mir gutgetan, so wie auch jetzt hin und wieder.

Orange fühlt sich wie ein Hoffnungsschimmer an. Es erinnert mich an die schöpferische Kraft, die in der Natur und durch uns alle fließt. Als Mischung von Gelb und Rot verbindet Orange Heiterkeit und Lebendigkeit mit Kraft und Willensstärke, gleicht aber diese aus und wirkt somit milder. Orange strahlt Wärme und Gemütlichkeit aus.
4. Synchronizität und Resonanzprinzip
Bevor ich zu den Farbzuordnungen der Planeten komme, möchte ich hier noch ein besonderes Phänomen erwähnen, nämlich das der „sinnvollen Zufälle“, auch als Synchronizität (nach C. G. Jung) bekannt.
Synchronizität beschreibt eine als bedeutsam interpretierte Verknüpfung der „inneren Welt“ mit der „äußeren Welt“ der kein kausales Prinzip (Ursache und Wirkung) zugrunde liegt. Zum Beispiel könntest du daheim auf deinem Sofa liegend plötzlich den Gedanken bekommen, dir für das kommende Wochenende eine Auszeit von allen sozialen Interaktionen zu nehmen und den Besuch im Museum mit deiner Freundin am Samstag zu verschieben. Kurz darauf ruft deine Freundin an und sagt euren geplanten Ausflug ab.
Synchronizitäten werden oft als bestätigende Zeichen erlebt. Sie können ein Gefühl des Einklangs von Mikrokosmos und Makrokosmos vermitteln. Diese „sinnvollen Zufälle“ können Zeichen sein, die richtigen Entscheidungen getroffen oder die richtige Richtung eingeschlagen zu haben. Sie können auch vermehrt auftreten, um uns auf ein bestimmtes Thema aufmerksam zu machen. Synchronizität kann sich der Symbolik von Farben bedienen.
Ein weiteres spannendes Thema ist das Resonanzprinzip, auch als Spiegelgesetz oder Gesetz der Anziehung bekannt. Hier ein Sprichwort, welches dieses Prinzip verdeutlicht: „Wie es in den Wald schallt, so hallt es heraus.“






Bei der Resonanz geht es um eine Wiedergebung bzw. Spiegelung einer Gemütsstimmung, eines Gedanken, einer Situation oder Ähnlichem. Dies kann durch das Verhalten unserer Mitmenschen, äußere Ereignisse oder z. Bsp. durch Tarotkarten geschehen. Was wir aussenden, ziehen wir auch an. Man wird dir begegnen, wie du anderen begegnest, bzw. ziehst du die Tarotkarten, welche deiner Situation entsprechen.
Durch das Gesetz der Resonanz ist es möglich, sich durch äußere, sichtbare Begebenheiten über innere und verborgene Zustände bewusst zu werden. Umgekehrt folgt, dass man das Spiegelgesetz aktiv nutzen kann, um Wünschenswertes zu manifestieren. Sicher hast auch du schon mehrere Erfahrungen damit gemacht, wie deine innere Stimmung und Einstellung deine Alltagserlebnisse beeinflusst bzw. sich in diesen spiegelt.
Hier mein Tipp, falls dich das Thema der Resonanz von Farben im Zusammenhang mit Bachblüten interessiert: die Original-Heilblüten-Farbkarten von Ingrid S. Kraaz (1992, AGMüller). Ich habe dieses Kartenset vor einigen Jahren entdeckt, als ich an einer Ausbildung in Heilpflanzenkunde teilnahm.
Die Karten helfen, durch Farbassoziation bei der Auswahl von Bachblüten-Tropfen und der Erkennung und Benennung von momentan wichtigen Themen und Gefühlen. Sie dienen gleichfalls als Stütze bei der Meditation. Ist es nicht interessant, dass die zwei Karten unterschiedlicher Farben, die ich neulich zog, der gleichen Gruppe angehören (es gibt 7 Gruppen bei den Bachblüten)? So wurde ich doppelt auf ein und dasselbe Thema aufmerksam gemacht.
Ein weiterer Wink des Universums zeigte sich mir neulich im Second-Hand-Laden. Zwei gehäkelte Boleros in genau den beiden Farben, die mich seit ein paar Tagen „verfolgen“ sprangen mir sofort ins Auge als ich die Damenabteilung betrat. Es hingen nur diese beiden Boleros in diesen zwei Farben, Violett und Orange, da. Welch ein „Zufall“!
Hier sei noch kurz die Aromatherapie erwähnt. Eines der Bilder in der Galerie oben zeigt den Farb-Duft-Stern nach Waltraud-Maria Hulke (Das Farben Energiebuch, 2. Auflage 1993, Windpferd). Diese Zuordnung einiger ätherischer Öle mit den Regenbogenfarben ist eine der unzähligen Möglichkeiten.
Unterschiede gibt es, genau wie bei der Zuordnung von Farben mit Planeten oder Farben mit Zahlen, etc., reichlich. Wenn du dich länger mit der Farbsymbolik und ätherischen Ölen und ihrer Wirkung in der Praxis beschäftigst, wirst du aufgrund deiner Empfindungen und Erfahrungen deine eigenen Zuordnungen finden. Der Farb-Duft-Stern kann dir gerade am Anfang eine gute Hilfe dabei sein.
5. Farben und die Siebenzahl
Die Zuweisung bzw. Assoziation von Farben mit Planeten ist ein äußerst interessantes Thema. Sich in diesem Gebiet Wissen anzueignen kann dir helfen, Botschaften aus der geistigen Welt besser zu verstehen und die passenden Farben für Utensilien (z. Bsp. Kerzen) in deiner spirituellen Praxis zu wählen.
Wie schon erwähnt, gibt es jedoch unzählige Möglichkeiten der Zuordnung von Farben und Planeten. Jede Tradition hat ihre eigenen Vorstellungen und Auslegungen. Ich möchte in diesem Blogartikel nur kurz ein paar Dinge ansprechen und einige persönliche Erfahrungen teilen, die dir helfen sollen, deinen eigenen Weg zu finden.
Zuerst einmal ist festzustellen, dass es sieben Spektralfarben gibt. Diese sind auch als die Regenbogenfarben bekannt: Violett, Indigo, Blau, Grün, Gelb, Orange, Rot. Jede Farbe hat eine unterschiedliche Wellenlänge und Frequenz. Farben schwingen unterschiedlich. Das Bild unten zeigt den für den Menschen sichtbaren Bereich im elektromagnetischen Spektrum. Dabei hat Rot die längste und Violett die kürzeste Wellenlänge.
Farbe ist Licht und Licht ist Energie. Kürzere Wellenlängen haben eine höhere Frequenz und dementsprechend mehr Energie. Längere Wellenlängen verfügen über eine niedrigere Frequenz und weniger Energie.

Anmerkung zur Grafik: Ich habe lange nach einer klar verständlichen, simplen und gemeinnützigen Grafik in Deutsch gesucht. Diese fand ich besonders interessant, da sie ebenfalls den gegensätzlichen Wahrnehmungsbereich von Bienen und Schlangen, reichend in die UV-Strahlung (Bienen) und Infrarotstrahlung (Schlangen), angibt. Die Biene und die Schlange sind in vielen Mythen wiederzufinden. Sie verkörpern das Göttliche ausgedrückt durch die maskulinen Energien des Feuers und der Luft (assoziiert mit der Biene) und der femininen Energien des Wassers und der Erde (assoziiert mit der Schlange).
6. Die klassischen Sieben
Die Siebenzahl finden wir immer wieder in alten Schriften. Sie gilt als heilig und symbolisiert auf ihre Weise Vollkommenheit. Sieben ist auch die Zahl der mit bloßem Auge sichtbaren Planeten, der Wandelsterne, zu denen traditionell auch die Lichter Sonne und Mond zählen. In chaldäischer Reihe (vom fernsten zum uns nächsten) sind dies: Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur, Mond.

Die sieben traditionellen Wandelsterne im Heptagramm: Im Uhrzeigersinn gibt der Siebenstern die chaldäische Reihe wieder. In Pfeilrichtung miteinander verbunden, bilden die Planeten das Heptagramm und die Sequenz der 7-Tage-Woche. Die sieben Wandelsterne sind Quelle der Namensgebung unserer Wochentage. Grafik: von mir erstellt
Im Altertum waren weiter sieben Metalle bekannt, welchen den sieben Planeten zugeordnet wurden: Saturn – Blei, Jupiter – Zinn, Mars – Eisen, Sonne – Gold, Venus – Kupfer, Merkur – Quecksilber, Mond – Silber. Diese Metalle verkörpern symbolisch die mit den Planeten, bzw. der mit ihnen verbundenen Gottheiten, assoziierten Eigenschaften.
7. Sieben Hauptchakren
Die Siebenzahl finden wir neben den Regenbogenfarben, Planeten und Wochentagen auch in der Chakrenlehre, die sieben Hauptchakren angibt, wieder. Hier sei angemerkt, dass es Chakrensysteme mit mehr und weniger Chakren gibt und die Zuordnung der Spektralfarben zu den uns heute bekannten Hauptchakren eher eine junge Entwicklung ist.
Immer wieder wurden Verbindungen zwischen Farben und den verschiedensten Systemen erstellt. Das Vorfinden der Siebenzahl in den Farben des Regenbogens, traditionellen Planeten, Hauptchakren usw. legt eine Zuordnung dieser untereinander nahe. Aber wie soll diese aussehen?
Wobei die Assoziation von Metallen und den sieben traditionellen Planeten recht einfach erscheint, bereitet die Zuordnung von Farben und Planeten, sowie Planeten mit Chakren da schon mehr Kopfzerbrechen. Ich bin über die Jahre auf sehr unterschiedliche Varianten gestoßen und kann vielen etwas abgewinnen.
In den meisten Fällen ist es jedoch so, dass, wenn ich die Zuteilung der Planeten mit den Chakren sinnvoll finde, die Assoziation der Farben weniger logisch erscheint und umgekehrt. Hier ist es genau wie in allen anderen Bereichen auch; je mehr man versucht verschiedene Systeme unter einen Hut zu bekommen, desto schwieriger wird das Unterfangen.
Zuordnung der sieben Planeten zu den Chakren und ihre Lage im menschlichen Körper nach Johann Georg Gichtel (1638-1710), Theosophia Practica, Bild: Internet Archive

Eine für mich logisch wirkende Assoziationen der Chakren mit den klassischen sieben Wandelsternen bekommt man, wenn man sich das Schema der Planetenherrschaften abgeleitet vom Thema Mundi (mythisches Horoskop der Welt) zugrundelegt.
Die Zuordnung ist wie folgt: Saturn – Wurzelchakra, Jupiter – Sakralchakra, Mars –Solarplexuschakra, Venus – Herzchakra, Merkur – Halschakra. Die beiden Lichter, Sonne und Mond, sind dem Stirnchakra zugeteilt. Das Kronenchakra ist in diesem Modell keinem Planeten zugeordnet, was insofern Sinn ergibt, da es eine übergeordnete Rolle als Verbindung zum Kosmos und dem Göttlichen darstellt. Meiner Meinung nach, spiegeln jedoch alle Chakren Aspekte und Verbindungen zum Göttlichen wider, jedes auf seine individuelle Weise.

Chakren im Schema der Planetenherrschaften abgeleitet vom Thema Mundi. Das Kronenchakra ist von außerordentlicher Rolle und somit keinem Planeten zugeordnet. Grafik: von mir erstellt
Hier möchte ich noch ganz besonders anmerken, dass die sieben klassischen Planeten und ihre Zuteilung im Thema Mundi tiefe Weisheit birgt.
Das Thema Mundi gibt Einsichten in die Schöpfung der Welt und dem irdischen Dasein des Menschen. Es lässt uns bereifen, welche Mechaniken in und um uns herum wirken. Beispielsweise weist uns das Thema Mundi und das darauf bauende Planetenherrscherschema auf die Polaritäten hin, durch welche unsere Welt existiert (z. Bsp. herrscht jeder Planet sowohl über ein maskulines als auch ein feminines Zeichen). Das Thema Mundi ist Tor zu einer unerschöpflichen Quelle ewiger Weisheit.
Für die, die sich für die Kabbala interessieren habe ich unten noch zwei Bilder eingefügt, welche den Sephiroth des Lebensbaumes u. a. Planeten und Farben (Bild links) bzw. die sieben Regenbogenfarben und Hauptchakren (Bild rechts) zuordnen. Wie du dir denken kannst, gibt es neben diesen noch unzählige weitere Varianten.


Im Vergleich zum Schema der Planetenherrschaften und den Chakren im obigen Modell, ist hier im Baum des Lebens die Anordnung der Planeten umgekehrt – Saturn steht von den traditionellen sieben Wandelsternen an höchster Stelle, der Mond an unterster (genau wie in Gichtel’s Zeichnung weiter oben).
Ich finde beide Darstellungen – Saturn oder der Mond, bzw. die Lichter an oberster Stelle – in Kombination vielsagend. Zusammen spiegeln sie auf ihre Weise die duale Natur des Seins – Abstieg ist auch Aufstieg, bzw. Aufstieg ist auch Abstieg. Ich formuliere es mitunter gerne so: Aufstieg durch Abstieg, Abstieg durch Aufstieg.
8. Farbenlehre und der Tierkreis
Sicher ist dir die Aufteilung der Farben in Primär- und Sekundärfarben bekannt. Wenn man nun im Tierkreis ein Sechseck zusammengestellt aus zwei Dreiecken – eins mit den Grundfarben Rot, Blau und Gelb und eins mit den Sekundärfarben Grün, Orange und Violett – platziert, dann bekommt man untenstehende Zuordnung zu den maskulinen Tierkreiszeichen.
Dabei sind den Feuerzeichen Widder, Löwe und Schütze die Primärfarben, den Luftzeichen Zwillinge, Waage und Wassermann die Sekundärfarben zugeteilt. Im Hintergrund dieses Sechsecks sind die femininen Tierkreiszeichen (die Erd- und Wasserzeichen) einem weiteren Hexagramm in den jeweiligen Mischfarben zugeordnet.
Das Sechseck im Tierkreis, angeordnet wie im Bild oben, ist deshalb so interessant, weil es die äußeren Planeten Mars, Jupiter und Saturn im oberen Bereich und die inneren Planeten Merkur und Venus mit der Sonne im unteren Bereich anordnet. In der Mitte dieser Grafik wären, nach heliozentrischer Perspektive, die Erde mit dem Mond zu denken.
Eine weitere Variante, die Planeten durch ein Sechseck zu verbinden, findet sich z. Bsp. im Werk Die Lehren der Rosenkreuzer aus dem 16ten und 17ten Jahrhundert (im Hintergund im zweiten Photo unten) und Astrological Magic: Basic Rituals & Meditations von Benjamin N. Dykes und Jayne B. Gibson (im Vordergrund in den zwei Photos unten).
Beiden Zeichnungen liegt die chaldäische Reihe und die geozentrische Perspektive zugrunde. Einen Unterschied haben sie jedoch: Mars/Jupiter und Merkur/Venus sind gespiegelt. Das heißt also, wenn man die Planeten in chaldäischer Reihenfolge (beginnend mit Saturn) miteinander verbindet, bewegt man sich in der einen Variante, wie im ersten Bild unten markiert, nach rechts und in der anderen nach links.


9. Durch sieben Sphären hindurch
Die chaldäische Reihe, die Zuordnung der klassischen sieben Planeten im Thema Mundi, das Sechseck und die Verbindung der Planeten in absteigender bzw. aufsteigender Reihenfolge helfen das Göttliche (ewig) und Weltliche (zeitlich) und deren Beziehung zueinander zu verstehen. Denken wir nur daran, dass der Mensch fleischgewordener Geist ist – eine Verschmelzung und Manifestation des ewigen Geistes mit der Materie!
Die Alten stellten sich die Inkarnation der Seele als Prozess, der durch die Sphären der sieben Planeten stattfindet, vor. Jede Ebene „färbt“ die Seele mit spezifischen Eigenschaften (die im Geburtshoroskop widergespiegelt sind). Nach dem irdischen Tod steigt die Seele, durch genau diese sieben Planetensphären, wieder auf. Dabei lässt sie die sphärenbezogenen negativen Eigenschaften hinter sich.
Das sagt Poimandres über den Aufstieg der Seele nach dem Tod durch die Sphären der sieben Wandelsterne:
Und auf diese Weise steigt er (der innere Mensch) schließlich nach oben durch die Himmelsharmonie, und der ersten Zone gibt er die Kraft des Wachsens und die Anlage des Verfallens, der zweiten das Mittel zum Bösen, die List, die ohne Wirkung geblieben ist, und der dritten Zone den Betrug aus Begierde, da ebenfalls ohne Wirkung, und der vierten die Herrscherpose, auf deren Vorteil er verzichtete, der funften den unfrommen Eifer und den tollkühnen Frevelmut, der sechsten die schlechte Gier nach Reichtum, die ohne Wirkung geblieben ist, und der siebten Zone die hinterhältige Lüge.
Hermes Trismegistos: Poimandres 1:25
10. Schwarz, Weiß, Rot und Gelb
Eine der kraftvollsten Farbkombinationen ist die der „Nichtfarben“ Schwarz und Weiß mit Rot. Schwarz und Weiß symbolisieren Licht und Finsternis und stellen somit symbolisch das Urprinzip des Dualismus dar. Rot ist die erste „richtige“ Farbe, welche in den meisten Sprachen als erste nach Schwarz und Weiß namentlich benannt wurde.
Interessanterweise gibt die Alchemie drei, beziehungsweise vier Stufen, die zur Schaffung des Opus Magnum (Stein der Weisen) führen sollen, an. Die heute meist in drei Stufen aufgeführte Sequenz beginnt mit Nigredo („Schwärzung“), verläuft über Albedo („Weißung“) hin zu Rubedo („Rötung“). Die Citrinitas („Gelbung“) wird in der vierstufigen Aufteilung oft zwischen Albedo und Rubedo eingeteilt.
Ich sinne oft darüber nach, wie diese drei Farben – Schwarz, Weiß und Rot, und die damit verbundenen Bedeutungen, den Planeten zugeordnet werden können. Wenn wir nur diese drei (bzw. vier, wenn wir Gelb mit einbeziehen) Farben zur Auswahl hätten, wie würde die Verteilung aussehen?
Nehmen wir wieder das Schema der Planetenherrschaften als Vorlage. Die Verteilung von Schwarz und Weiß ist simpel. Schwarz, als Symbol der Dunkelheit, teilen wir dem Saturn, dem entferntesten und dunkelsten unter den sieben Planeten, zu. Weiß, das Symbol des Lichts, teilen wir den Lichtern Sonne und Mond, die dem Saturn gegenüber liegen, zu.
Diese Zuteilung von Schwarz zu Saturn und Weiß zu Sonne und Mond macht außerdem durch die Betrachtung der Jahreszeiten Sinn. In der nördlichen Hemisphäre erleben wir die hellste Jahreszeit (Sommer), wenn die Sonne in den Lichter-beherrschten Zeichen Krebs und Löwe steht, bzw. ist es dunkle Winterzeit, wenn die Sonne durch die Saturn-beherrschten Zeichen Steinbock und Wassermann wandert. Eine Umkehrung dieser Tatsache in der südlichen Hemisphäre bestätigt, dass alles in der Welt in (teils simultan auftretenden) Gegensätzen existiert.
Es scheint nun logisch, dem Mars und der Venus die Farbe Rot zuzuordnen. Übrig bleiben Merkur und Jupiter, die ihre Domizile zwischen denen des Saturn und des Mars (Jupiter), bzw. der Lichter und der Venus (Merkur) haben. Diesen kann man nun die Farbe Gelb zuordnen.

Farbzuordnung der alchemistischen Farben Schwarz (Nigredo), Weiß (Albedo), Gelb (Citrinitas) und Rot (Rubedo) im Schema der Planetenherrschaften nach dem Thema Mundi. Grafik: von mir erstellt
Ich finde es bemerkenswert, dass die ersten drei der sieben Ringmauern von Ekbatana im kraftvollen „Urgespann“ von Schwarz, Weiß und Rot aufgerichtet waren. Die erste Ringmauer war weiß, die zweite schwarz und die dritte rot.
Man scheint übereinzustimmen, dass die farbigen Mauern mit den sieben klassischen Planeten assoziiert wurden. Jedoch bin ich auf unterschiedliche Auslegungen gestoßen, welche der Farben, bzw. Ringmauern welchem Planeten zugeordnet sind.
Die Meder gehorchten wieder, und so baute er eine große und starke Festung (dieselbe, die jetzt Ekbatana genannt wird) mit Ringmauern, deren eine immer in der andern steht. Diese Festung ist aber so eingerichtet, daß immer eine Ringmauer gerade um die Schutzwehren höher ist als die andere. Daß es so ist, dazu hilft freilich etwas der Ort selbst, der eine Anhöhe ist, aber ein anderer Teil ist noch mehr Werk der Kunst, und während es im ganzen sieben Ringmauern sind, stehen in der letzten die Königsburg und der Schatz. Die größte Ringmauer hat fast denselben Umfang wie die Ringmauer von Athen. Ferner sind an der ersten Ringmauer die Schutzwehren weiß, an der zweiten schwarz, an der dritten purpurn, an der vierten blau und an der fünften hellrot. So sind von allen Ringmauern die Schutzwehren mit Farben übertüncht; nur die zwei letzten haben, die eine versilberte, die andere vergoldete Schutzwehren.
Herodot 1, 98
Die Farben Schwarz, Weiß und Rot finden oftmals auch Verwendung in der Darstellung der dreifaltigen Göttin und ihrer Verbindung zum Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt. Weiß repräsentiert sie als Mädchen (Jungfrau), Rot als reife Frau (Mutter) und Schwarz als Greisin (alte Weise).
Der Mond und die Venus gelten als Symbole des Weiblichen und der Göttin. Dies legt eine Assoziation des Farbengespanns Weiß-Rot-Schwarz und den Phasen dieser beiden Himmelskörper nahe. Bei der Venus würde ich jedoch eventuell eine vierte Farbe mit dazunehmen, denn Venus durchläuft in ihrem 584-Tage-Zyklus zwei sich wesentlich voneinander unterscheidende Phasen, in denen sie für uns unsichtbar ist. Der Mond durchläuft hingegen nur eine unsichtbare Phase in seinem ca. 30-Tage-Zyklus.
11. Noch mehr Farbenspielerei
Eine weitere Variante möchte ich hier noch vorstellen. Sie zeigt eine der Möglichkeiten der Zuteilung der Primär- und Sekundärfarben aufgrund der Planetenherrschaften im Tierkreis. Sie ist eine Erweiterung des oben gezeigten Modells um die Farbe Blau, die hier der Venus, als Verkörperung des weiblichen Prinzips, zugeordnet ist.
Anmerkung zu den Farben Blau und Rot: Blau ist laut vieler Quellen eine feminine, Rot eine maskuline Farbe. Natürlich kann aber das Rot durch seine Assoziation mit dem natürlichen Menstruationsblut und dem weiblichen Zyklus, der ja die Kraft hat neues Leben hervorzubringen, durchaus auch für die weibliche Schöpferkraft stehen. In Bezug auf das Männliche wird bei Rot oft an das unnatürlich in Kriegen vergossene Blut gedacht.
Durch die Erweiterung mit Blau vervollständigt sich unser Modell. Wir haben nun neben Schwarz, Weiß und den Primärfarben auch alle Sekundärfarben präsent. Ist es nicht interessant, dass die Venus u. a. mit den Künsten und der Ästhetik assoziiert wird, welche unser Leben „bunter“ machen?

Primär- und Sekundärfarben im Schema der Planetenherrschaften nach dem Thema Mundi. Grafik: von mir erstellt
Diese Grafik gibt die folgende Zuteilung der Sekundärfarben zu drei Planetenpaaren wieder: Jupiter-Mars = Orange, Mars-Venus = Violett, Venus -Merkur = Grün.
Ich habe in den vergangenen Tagen einige Einsichten über die Natur der Planeten, die ja die Schöpfung (uns Menschen eingenommen) spiegeln, durch diese und die anderen Grafiken erhalten. Ich werde jene in diesem ohnehin schon sehr langen Artikel, mit einer Ausnahme, nicht weiter ausführen. Ich bin mir sicher, du wirst beim Nachsinnen über diese Grafiken zu eigenen, vielleicht sogar überraschenden, Erkenntnissen kommen. Wenn du magst, kannst du sie gern in den Kommentaren am Ende dieses Blogartikels teilen.
Vielleicht kannst du es schon erraten, welches Planetenpaar meine besondere Aufmerksamkeit geweckt hat. Richtig, das Paar Mars-Venus und ihre Zuteilung der Farbe Violett! Wie schon erwähnt, ist Rot eine maskuline, Blau eine feminine Farbe. Violett, als Ergebnis des Mischens von Rot und Blau, symbolisiert eine Harmonisierung und Verschmelzung zweier Prinzipien, welche in diesem Fall das maskuline und feminine Prinzip sind.
Violett symbolisiert Grenzüberschreitung und ist somit mit Mysterien, der Magie und der Funktion des Mittlers zwischen dem Diesseits und Jenseits assoziiert. Interessanterweise liegen Mars und Venus im Schema der Planetenherrschaften in der Mitte* von Licht und Finsternis – den Zeichen, die von Saturn und den Lichtern, Sonne und Mond regiert werden.
*Im Thema Mundi selbst (welches mit dem Mond/Krebs beginnt) ist es Venus/Waage, die mittig liegt. Dies ist eine Bestärkung einer grundlegenden, sich mir erschlossenen Rolle der Venus (siehe im Abschnitt „Eigene Erfahrungen“).
In gewisser Weise haben jedoch alle Planeten eine „Schwellenfunktion“. Sie alle dienen als Tore zum Göttlichen – jeder Planet bestimmte Aspekte desselben spiegelnd. Davon zeugt wohl auch, dass Violett in der Literatur vielen Planeten zugeordnet wird.
12. Endlich eine Liste
Die nachstehende Liste soll keine allumfassende Aufstellung der Bedeutungen der Farben darstellen. Vielmehr ist sie ein Entwurf, der dir helfen soll, ein Empfinden für die Farben und deren Symbolik zu bekommen.
Die Zuordnung der Farben zu den Planeten ist in der Literatur, wie gesagt, im wahrsten Sinne sehr bunt. Eine Ausnahme machen jedoch Saturn und Mars, die fast ausnahmslos jeweils mit Schwarz (Saturn) und Rot (Mars) assoziiert werden. Ich liebe diese Klarheit! Was sagt diese wohl über die beiden „Bösewichter“ unter den Sieben aus?
Die folgende Grafik zeigt eine der Zuordnungen der Spektralfarben zu den Planeten in der Tradition des Hermetic Order of the Golden Dawn (Hermetischer Orden der Goldenen Dämmerung, kurz: Golden Dawn).

Farbzuordnung in der Tradition des Golden Dawn (nach B. N. Dykes und J. B. Gibson), Saturn – Indigoblau, Jupiter – Violett, Mars – Rot, Sonne – Orange, Venus – Grün, Merkur – Gelb, Mond – Blau. Grafik: von mir erstellt
Die zwei Grafiken unten sind einer Faksimile des Werkes Die Lehren der Rosenkreuzer aus dem 16ten und 17ten Jahrhundert (Verlag Engel & Co, 2006) entnommen. Die Farbzuordnung in der Grafik des sechszackigen Sterns (links) ist wie folgt: Saturn – Schwarz, Jupiter – Blau, Mars – Rot, Venus – Grün, Merkur – Braun, Mond – Weiß. Im Bild rechts ist zusätzlich die gelbe Sonne zu sehen.
Weitere ähnliche Zeichnungen, die Farbzuordnungen zu den Planeten beinhalten, findest du auf der Webseite Adam McLean’s hier und hier. Dort wirst du auch die Grafik unten rechts (Tabula Smaragdina Hermetis) finden, jedoch mit einer etwas anderen Kolorierung; siehe hier.


13. Planeten, Gottheiten, Geburtshoroskop
Welche Farbzuordnungen dir stimmig erscheinen, hängt neben deinem kulturellen Umfeld auch von deinen persönlichen Erfahrungen mit Farben und den durch die Planeten symbolisierten Themen ab.
Wie unterschiedlich wir die Welt wahrnehmen, kann man gut durch die Astrologie verstehen. Wir alle haben ein einzigartiges Geburtshoroskop, welches z. Bsp. durch den Mond unsere Gefühlswelt widerspiegelt. Wenn wir nur einmal daran denken, dass der Mond im Horoskop in zwölf verschiedenen Zeichen und acht verschiedenen Phasen sein kann, dann merken wir schon, dass wir mehrere Farben mit ihm verbinden können.
Beispielsweise fühlt sich ein zunehmender Mond im Zeichen Zwillinge ganz anders an als ein balsamischer Mond im Skorpion. Die Symbolik des Mondes (Gefühlswelt, Grundbedürfnisse, etc.) bleibt, jedoch „färbt“ sich diese durch die Tierkreiszeichen. Planeten im selben Zeichen oder im Aspekt zum Mond, sowie der/die Planetenherrscher/in des Mondes reflektieren ebenfalls, wie es um unsere Gefühlswelt und anderen mit dem Mond verbundenen Themen steht.

Vielleicht hast du dich schon einmal gewundert, wieso den Planeten teils sehr unterschiedliche Gottheiten zugeordnet werden. Einige Zuordnungen mögen dir logisch erscheinen, andere weniger. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn wir offen sind, sich die Gottheiten erkenntlich geben, die unserem Mond-Archetypen (und jedem anderen Planeten-Archetypen) entsprechen.
Eine Beziehung zu diesen Gottheiten und ein Eintauchen in die uns überlieferten Mythen können dir beim Verstehen der durch die Planeten ausgedrückten Symbolik in deinem Geburtshoroskop sehr behilflich sein. Dadurch wirst du auch leichter deine eigenen Farbzuordnungen finden.
14. Eigene Erfahrungen
Hier möchte ich kurz einen Einblick in meine eigenen Erfahrungen mit der Symbolik und Farbzuordnung des Planeten Venus geben.
Mein Verständnis über die Venus und ihre Bedeutung hat sich in den letzten zwei Jahren sehr erweitert. Ich habe mich seit dem Frühjahr 2021 intensivst mit den Zyklen der Venus und dem Entstehen des fünfzackigen Sterns (Venus-Stern oder Venus-Pentagramm) sowohl im Eigenstudium als auch durch astrologische Schulung unter professioneller Anleitung beschäftigt.
Meine größten Einsichten habe ich jedoch im Zusammenhang mit der Geschichte, der Mythologie und der sumerischen Göttin Inanna, „Königin des Himmels und der Erde“, erhalten. Inanna ist die erste schriftlich bekannte Gottheit, die mit dem Planeten, den wir heute Venus nennen, assoziiert wurde.
Der Planet Venus hatte zuvor, durch seine Verbindung mit der griechischen Aphrodite und ihren uns heute bekannten Assoziationen für mich eher eine einseitig, schon fast oberflächlich erscheinende Wirkung. Dazu kommt noch, dass Venus (neben dem Mond) als Verkörperung des Weiblichen gilt. Ich fand immer, dass in der Darstellung des Femininen durch Aphrodite etwas Grundsätzliches fehlt.
Durch das Studieren des Venus-Zyklus, den Erzählungen über Inanna (vor allem ihr Abstieg in die Unterwelt, Tod und Auferstehung) und meinen persönlichen Erfahrungen mit Inanna, bin ich zu einer tiefgründigeren Auffassung über die Symbolik des Planeten Venus und des Femininen gekommen. Venus ist mehr als Liebe, Harmonie und Schönheit! Eine Einsicht, die sich mir erschlossen hat, ist, dass Venus die Verbindung und Brücke zwischen Geist und Materie ist. Ein kurzes erläuterndes Video von mir dazu (in Englisch) findest du hier.
Venus hat also eine klare Schwellenfunktion. Wie du von der obenstehenden Tabelle weißt, steht Violett für Grenzüberschreitung. Heute kann ich neben anderen Farben sehr wohl Violett mit der Venus (wie auch mit dem Mond und dem Saturn!) verbinden. Inanna verkörpert und vereint zudem sehr stark sowohl feminine als auch maskuline Eigenschaften, welches weiterhin eine Zuordnung der Farbe Violett, als Ergebnis des femininen Blaus und maskulinen Rots, leicht macht.
Welche Gottheiten sich dir durch deine spirituelle Praxis als zu den Planeten gehörend zeigen, hat also entscheidenden Einfluss darauf, welche Farben du mit den Planeten assoziierst. Dein Geburtshoroskop gibt dir z. Bsp. durch die Tierkreiszeichen, in denen sich die Planeten befinden, einen Anhaltspunkt, welche Gottheiten sich dir eher zu bestimmten Planeten zugehörig erschließen.
15. Was wirklich wichtig ist
Ich werde immer wieder daran erinnert, wie wichtig es ist, meine eigene Verbindung zum Göttlichen zu wahren und zu leben (gerade jetzt wieder in meiner Violett-Phase!). Das Göttliche zeigt sich uns auf individuelle Weise und, durch die unterschiedlichen Abschnitte unseres Lebens, immer wieder von einer neuen Seite.
Farben sind Boten, welche uns zu mehr Verständnis helfen können. Je länger wir unseren Weg bewusst und in Offenheit gegenüber dem Göttlichen gehen, desto vielfältiger und breitgefächerter wird nicht nur unsere „spirituelle Farbpalette“, sondern auch unsere Erkenntnis.
Das Leben hat viele Nuancen, genauso wie jede Farbe, jeder Planet, jedes Tierkreiszeichen usw. ein zwar begrenztes, jedoch immerhin ein Potpourri unterschiedlicher Symbolik ist. Der Schlüssel zum Verständnis liegt nicht im Auswendiglernen von Zuordnungen und deren pedantischem Gebrauch, sondern in der persönlichen Offenbarung, die nur durch eine lebendige Beziehung zum Göttlichen möglich ist.
Tabellen, Listen und Grafiken können helfen einen Anfang zu machen. Sie sind aber eben nur das – Mittel zum Zweck und Stütze auf deinem Weg zu mehr Verständnis und einer tieferen Beziehung zum Göttlichen.
Möge dich das Licht in all seinen Farben duch dein Leben begleiten und zu mehr Erkenntnis führen!
Sindy 🕊️
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Zum Weiterlesen
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Kraaz, Ingrid: Die Farben deiner Seele, Goldmann Verlag, 1994.
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Titelbild: Placidplace | Pixabay